Zeitenwandel. Zeiten ändern sich. Zeiten ändern Dich.
In einer Welt, die kaum noch Platz für Träume lässt und immer stärker von Negativität beherrscht wird, frage ich mich: Was ist der Sinn all dessen? Wo liegt der Ursprung dieses Übels? Und welche Zukunft erwartet uns? Wir leben in einer Gesellschaft, die sich selbst entfremdet hat – erfüllt von Unzufriedenheit, Neid, endlosem Nörgeln und gnadenlosem Konkurrenzdenken. Werte verlieren an Bedeutung, Menschlichkeit wird zur Ausnahme. Mehr und mehr spüre ich: Das ist nicht meine Welt.

Ich bin in einem liebevollen und geborgenen Zuhause aufgewachsen – in einem Umfeld, in dem Zusammenhalt, Respekt und Mitgefühl keine leeren Worte, sondern gelebte Selbstverständlichkeiten waren. Meine Eltern haben mir Werte mit auf den Weg gegeben, die mittlerweile in Vergessenheit geraten sind: Ehrlichkeit, Verantwortungsbewusstsein, Hilfsbereitschaft und echte Fürsorge. In der heutigen Zeit, die so sehr von Oberflächlichkeit, Schnelllebigkeit und Egoismus geprägt ist, empfinde ich diese Werte als unbezahlbaren Schatz. Sie sind das Fundament meines Lebens und zugleich das Herzstück meines Herzens-Business.

Schon als Schulkind verspürte ich den Drang, Dinge zu verändern oder zu verbessern. Es fiel mir schwer, althergebrachten Regeln blind zu folgen. Besonders störten mich Lehrer, die ihre Macht missbrauchten und Schüler schikanierten, statt sie zu fördern. Mein Papa, der als Elternsprecher engagiert war, setzte sich für die Belange aller Schüler ein – und ich bekam die Konsequenzen zu spüren. In Klassenarbeiten erhielt ich oft die schlechtere Note. Auch ein Schulwechsel brachte keine Erleichterung. Mein neuer Mathelehrer meinte, schwächere Schüler sich selbst überlassen zu können und stur seinen Lehrplan durchzuziehen. Meine Bemühungen blieben unbeachtet – schließlich begann ich, den Matheunterricht zu schwänzen.

Auch während meiner Ausbildungszeit begegnete mir immer wieder fragwürdiges Lehrverhalten. Auf manchen Stationen herrschte eine derart unangenehme Atmosphäre, dass ich mich als Lernschwester vollkommen fehl am Platz fühlte. Für die Drecksarbeiten war man gut genug oder als Klingelbote, während die Examinierten frühstückten. Sollte so tatsächlich meine Ausbildungszeit aussehen? Meine Frustration wuchs und zeigte sich in anhaltenden Krankheitstagen.

„Lehrjahre sind keine Herrenjahre“ – ein geistloses Sprichwort, das nur dazu dient, Ungerechtigkeit zu rechtfertigen.
Warum sollte man als junger Mensch ungerecht behandelt werden? So vieles war ungerecht. So oft hätte ich mir auf die Zunge beißen können. Hätte! Verlogene Arschkriecherei, getarnt als Diplomatie, war noch nie mein Ding – und wird es auch nie sein. Meine Haltung war klar: Wer mir nichts beibringen wollte, konnte auch nicht mit meiner Kooperation rechnen. Wer mir blöd kommt, muss mit dem Echo leben.

Doch nicht nur das Lehrverhalten war fragwürdig – auch das Miteinander unter Kolleginnen war zum Fremdschämen. Die Missgunst war kaum auszuhalten. Ich musste mir allen Ernstes anhören, dass ich an Weihnachten frei hatte – als wäre das ein Luxus. Der kleine Unterschied? Meine Familie lebte 500 Kilometer entfernt, nicht um die Ecke. Dafür hatte ich Silvester Dienst. Wurde das gesehen? Natürlich nicht. Hauptsache, man konnte seinen Müll bei mir abladen. Ich – 20, Azubine – und schon völlig desillusioniert.
Im weiteren Berufsleben wurde immer deutlicher: In „Frauenberufen“ sah ich keinen Platz für mich und fand mich darin auch nicht wieder.

Weit weg von der Heimat habe ich früh gelernt, für mich selbst einzustehen. Mein Fleiß und meine Gutmütigkeit wurden oft ausgenutzt – genau das hat mir gezeigt, wie wichtig es ist, Grenzen zu setzen und nicht mehr alles hinzunehmen. Ich mag es locker, fröhlich und unkompliziert. Mit mir kann man: Achterbahn fahren, Gipfel stürmen, Regeln brechen, Sterne zählen und auch mal die Welt auf den Kopf stellen. Smalltalk, oberflächliches Geplänkel, Zickereien? Ohne mich. Wer mich wirklich kennt, weiß meine direkte Herzensart zu schätzen. Und was Andere über mich denken? Ganz einfach: Am Arsch vorbei geht auch ein Weg!

Der Sinn für Gerechtigkeit treibt mich auch heute noch umher. Mein Engagement gilt jetzt vor allem den Tieren. Sie besitzen Eigenschaften, die vielen Menschen fehlen: Charakter, Dankbarkeit und Loyalität. Tierschutz liegt mir am Herzen – denn solange Tiere in unserem System als Objekte gelten, bleiben Reformen reine Kosmetik. Es ist einfacher, Tierleid zu ignorieren, als Verantwortung zu übernehmen. Die Frage ist nicht länger, ob wir etwas tun sollten, sondern wann wir endlich damit anfangen!

Zeitenwandel. Nichts bleibt, wie es war.
Politisch und gesellschaftlich sind wir längst an einem katastrophalen Punkt angekommen. Und all dem Irrsinn ist man rigoros ausgesetzt. Was nutzt eine Wahl, wenn die Gewählten nicht das Volk vertreten, sondern nur ihre eigenen wahnwitzigen Ziele verfolgen? Ob richtig oder falsch spielt dabei keine Rolle mehr. Wahlversprechen verkommen zu hohlen Phrasen. Bezeichnend, wie sehr die Demokratie hochgehalten wird – doch sobald das Wahlergebnis nicht in den Kram passt, wird sie plötzlich zur Auslegungssache. Wir sind gefangen in einem Strudel aus Machtspielen, Doppelmoral und blindem Aktionismus.

Seit Jahren findet infolge desaströser Politik eine zunehmende Spaltung der Gesellschaft statt und sie schreitet unaufhaltsam voran. Daran gibt es nichts zu beschönigen und nichts zu verharmlosen. Ein tolerantes Miteinander? Existiert kaum noch. Social Media ist zur Hetzplattform verkommen, Meinungsfreiheit wird hinter hübschen Fassaden langsam begraben. Und die Medien? Sensationsjournalismus dominiert, weil er Klicks bringt – nicht weil er informiert. Dringend notwendige Veränderungen sind zu trostlosem Wunschdenken geworden. Wir leben in einem Land, das sich selbst abschafft. In einer Zeit, in der wir uns ganz bewusst gegen Kinder entschieden haben.

Meine bisherigen Erlebnisse haben mein Leben – und mich selbst – nachhaltig geprägt und sensibilisiert. Jahr für Jahr wird der Kreis der Menschen kleiner, die ich ertragen kann. Die wir ertragen wollen. Ich meide die Öffentlichkeit, so gut es geht, denn diese verrohte Gesellschaft macht mich krank. Das von Menschen verursachte Leid der Tiere raubt mir die Luft zum Atmen. Die täglichen Berichte aus Tierheimen und Vereinen lähmen mich. Deshalb ziehe ich mich zurück, finde Ruhe in der Natur, genieße die Harmonie in unserem Zuhause und tanke Kraft aus der Nähe unserer Tiere. Tierliebe ist für mich kein Randthema, sondern Ausdruck echter Menschlichkeit – jener Menschlichkeit, die unserer Gesellschaft gänzlich verloren gegangen ist.

Nicht gesucht und doch gefunden – so begegnete mir mein heutiger Mann im Bus auf dem Heimweg von der Schule. Ein Schulwechsel ließ uns zwar für eine Zeit lang aus den Augen verlieren, doch das Schicksal führte uns wieder zusammen. Seit 2004 gehen wir nun gemeinsam durchs Leben. Wir haben uns, wir reichen uns – und wir lieben unser Leben.

Mit dem Umzug ins Alpenvorland haben wir uns einen lange gehegten Traum erfüllt. Umgeben von Bergen fanden wir ein Zuhause, das weit mehr ist als nur ein Platz zum Leben: Es ist unser Rückzugsort, unser Ruhepol, unsere ganz persönliche Wohlfühloase – ohne Vollpfosten, die einem den Tag vermiesen. Hier atme ich auf. Hier darf ich einfach sein – frei von Erwartungen und frei vom Lärm der Welt. Hier bin ich angekommen. In mir. In meinem Leben. Und mein Anker? Das sind und bleiben meine Teddybären. Sie waren der Anfang – und begleiten mich bis heute.

Ich bin unendlich dankbar, meinen eigenen Weg gefunden zu haben – selbstbestimmt und frei. Ein Weg, auf dem ich tun und lassen kann, was sich für mich stimmig anfühlt. Ein Weg, auf dem ich meine Überzeugungen leben und in meiner Bärenklinik weitergeben darf, was mir selbst mitgegeben wurde: Echtheit, Hingabe und ein wertschätzender Umgang mit Herzensdingen. Empathie – besonders für meine Kunden, die sich oft nur schwer von ihrem geliebten Kuscheltier trennen können.

Mein Herzens-Business ist der berufliche Traum, den ich mir mit Mut, Ausdauer und unermüdlichem Fleiß erfüllt habe. Es ist ein großes Geschenk – und zugleich das Ergebnis harter Arbeit. Denn von nichts kommt nichts. Dorthin gebracht haben mich nicht Schulbücher oder Ausbildungen, sondern das Leben selbst – mit all seinen Höhen und Tiefen – und die wertvolle Unterstützung meiner Familie. Es war oft ein strenger Lehrer, doch genau diese Erfahrungen haben mich zu dem Menschen gemacht, der ich heute bin – und auf den ich stolz sein darf.

Manche Dinge sind uns wohl in die Wiege gelegt. Bei mir waren es nicht nur die Teddybären, sondern auch die Berge. Schon als Kind verbrachte ich unzählige Ferien dort – zwischen Almwiesen, Gipfelkreuzen und dieser unbeschreiblichen Weite, die die Seele atmen lässt. Damals ahnte ich noch nicht, wie sehr diese Liebe zu den Bergen einmal mein Leben prägen würde. Über die Jahre wurde das Erkraxeln von Gipfeln nicht nur ein Hobby – es wurde eine Leidenschaft, ein Teil von mir. Denn in den Bergen finde ich etwas, das man nirgendwo sonst so klar spüren kann: Freiheit. Eine Freiheit, die einem niemand geben und auch niemand nehmen kann. Dort oben sind die Gedanken leichter, das Herz freier, die Sorgen kleiner.

Vier Reisen nach Nepal – die fünfte bereits in Planung – haben meine Liebe zu den Bergen noch verstärkt. Die Weite des Himalaya, die Begegnungen mit den Menschen, die gewaltige Schönheit der Achttausender – all das hat meine Sicht auf das Leben tiefgreifend verändert. Nepal hat mich gelehrt, dankbar zu sein für das, was ist. Es hat mir gezeigt, wie wenig wir wirklich brauchen, um glücklich zu sein. Und wie viel Kraft in Einfachheit, Stille und Natur steckt. Jeder Schritt am Berg – ob in den Alpen oder im Himalaya – ist für mich auch ein Schritt zu mir selbst. Die Berge lehren Demut. Sie haben mir Geduld beigebracht, Durchhaltevermögen und die Fähigkeit, den Moment zu genießen. Dort oben finde ich Antworten, die ich im Alltag oft vergeblich suche. Genau deshalb zieht es mich immer wieder hinauf – zu den Gipfeln, die den Himmel berühren, zu dieser unvergleichlichen Freiheit. Dort kann ich mich uneingeschränkt entfalten.

40 – das beste Alter überhaupt!
Ein Alter, in dem man nicht mehr alles muss, aber so vieles kann. In dem man genau weiß, wer man ist, was man will – und vor allem, was man nicht mehr braucht. Schluss mit Zurückhalten und Verbiegen. Mit beiden Beinen fest auf dem Boden stehe ich mitten im Leben, das Herz voller kunterbunter Träume. Meine Erfahrungen sind keine Last, sondern kostbare Schätze. Ich nehme kein Blatt mehr vor den Mund, stehe zu meinen Überzeugungen und brauche weder Rechtfertigungen noch Zustimmung. Kein Platz mehr für Oberflächlichkeiten oder falsche Kompromisse. Dafür umso mehr Raum für das, was wirklich zählt – für all das, was mich lebendig macht.

Ja, 40 ist nicht das Ende, sondern der kraftvolle Anfang einer neuen, bewussten Lebensetappe, die ich mit offenen Armen empfange. Ich freue mich auf all die Abenteuer, die vor mir liegen – in den stillen Alpen, im wilden Himalaya und an all den Orten, an denen mein Herz leichter schlägt. Denn das Beste hat gerade erst begonnen!

„Freiheit bedeutet, dass man nicht unbedingt alles so machen muss wie andere Menschen.“ (Astrid Lindgren)
Vielleicht ist das der wahre Luxus unserer Zeit: sich selbst treu zu bleiben, das Leben mit allen Sinnen zu spüren – und die kleinen Dinge niemals für selbstverständlich zu halten. Es sind nicht die großen Erfolge oder die lauten Momente, die zählen, sondern die stillen Augenblicke, die unser Herz berühren. Am Ende ist es nicht wichtig, wie viele Gipfel wir erklommen oder wie viel Besitz wir angehäufelt haben. Was wirklich bleibt, ist das Gefühl, ein intensives Leben geführt zu haben, das echt war – mit allen Höhen und Tiefen, mit allen Farben und Schattierungen – und mit der Freiheit, den eigenen Weg gegangen zu sein.

Doch genug von Rückblicken – jetzt wird gefeiert und zwar in Kanada! Ich lade Dich herzlich ein, mich auf ein neues Abenteuer zu begleiten. In einem separaten Blogeintrag nehme ich Dich mit auf unsere zweite Kanada-Reise – ein ganz besonderes Erlebnis zu meinem Geburtstagsjubiläum. Lass Dich überraschen und freu Dich auf atemberaubende Eindrücke. Es gibt so viel Schönes zu erzählen!

Von Herzen danke ich für die zahlreichen Glückwünsche, die mich – durch die Zeitverschiebung – schon so früh erreichten. Ich habe mich riesig darüber gefreut!

Sonnige Grüße aus den kanadischen Rocky Mountains
Deine Claudia ❤️

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2 Kommentare
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Ute

Glückwünsche separat per WhatsApp!
Was für tolle Worte… Ich begleite Dich nun schon eine ganze Weile und bin immer wieder gerührt, wie Du schreibst!

Dein lieber Bruci aus Erzi... und Mama 💖

„Die Dinge, die dich anders machen, sind die Dinge, die dich besonders machen.“
Eine Lebensgeschichte, sooo schön beschrieben – weiter so. 💖