Kaum zu glauben, dass schon wieder ein halbes Jahr vergangen ist. In dieser Zeit haben unzählige kleine Episoden unser Leben bunter gemacht: die ersten Blüten im Garten, das zufriedene Schnurren unserer Fellnasen, eine gelungene Cabriofahrt in der Frühlingssonne oder ein gemütlicher Abend mit der Familie. Es sind nicht immer die großen Ereignisse, die zählen – oft sind es die leisen, fast unscheinbaren Momente, die bleiben.
Die ersten Monate dieses Jahres hatten von allem etwas – Lachen und Tränen, stille Momente und laute Glücksgefühle. Genau diese Vielfalt macht das Leben so reich. Und mitten im Trubel finde ich immer wieder Augenblicke des Innehaltens, in denen ich spüre: Genau so soll es sein.
In diesem Beitrag nehme ich dich mit auf eine Reise durch die vergangenen Monate – mit persönlichen Einblicken, berührenden Momenten und einer Extraportion Lebensfreude.
Januar:
Nach unserem Urlaub über den Jahreswechsel mussten wir – trotz aller Bemühungen – unser geliebtes Häschen Teddy krankheitsbedingt gehen lassen. Der Tierarzt hatte uns bereits darauf vorbereitet, sodass wir in Ruhe Abschied nehmen konnten. Nun ist Teddy in der Urne seiner Partnerin wieder vereint.
Anlässlich Erics Geburtstag besuchten wir – bereits im dritten Jahr in Folge – den Winter-Grillabend beim Windbeutelbaron in Berchtesgaden. Dieses Mal in ganz besonderer Gesellschaft: Unsere liebe Brigitte, bei der wir all die Jahre urlaubten, war mit dabei. Inzwischen sind wir fast Nachbarn und pflegen einen sehr herzlichen Kontakt. Solche Menschen sind einfach Gold wert!
Inmitten der frostigen Nächte machte sich leise der Frühling bemerkbar – sogar der erste Kaffee in der Hollywoodschaukel wurde zum kleinen Genussmoment. Natürlich wie immer mit Adi an meiner Seite.
Februar:
Dank des milden Wetters konnte ich schon mit den ersten Gartenarbeiten starten. Passend dazu haben wir auch unseren neuen Pizzastein im Grill ausprobiert: knuspriger Teig, herrlicher Belag – ein voller Erfolg und definitiv wiederholenswert.
Auch das Ballonglühen in Inzell stand wieder auf dem Programm. Dieses Mal deutlich weniger frostig als in den Jahren zuvor, was die besondere Atmosphäre noch angenehmer machte.
Die ersten Frühblüher zeigten sich und ich habe die sonnigen Stunden mit unseren Fellnasen in vollen Zügen genossen. Ein weiteres Highlight war unsere erste Wanderung des Jahres zur Steinlingalm an der Kampenwand. Die frische Bergluft war besonders wohltuend.
Zum Valentinstag haben wir beim Windbeutelbaron geschlemmt. Als Dankeschön für unsere langjährige Treue bekamen wir sogar eine Torte geschenkt – eine herzerwärmende Geste, die uns sehr berührt hat.
März:
Zwischen Winter und Frühlingsanfang setzten sich mehr und mehr milde, sonnige Tage durch. Wir verbrachten viel Zeit draußen, schnitten die Obstbäume zurück und die ersten Kübelpflanzen durften aus ihrem Winterquartier.
Unsere zweite Tour zur Blaueishütte war einfach gigantisch: Im Tal blühte der Frühling, ab ca. 1000 m brauchten wir Grödel für den sicheren Weg durch den Schnee – dazu strahlend blauer Himmel und Sonnenschein. Ein Träumchen in Blau-Weiß!
Kaum hingen die Ostereier an den Zweigen, meldete sich der Winter noch einmal kurz zurück. Doch pünktlich zum Frühlingsanfang kam die Sonne wieder und mit ihr die Forsythie, strahlend in ihrem schönsten Gelb.
Ein Tier zu retten verändert nicht die ganze Welt, aber die ganze Welt verändert sich für dieses eine Tier!
Nichts liegt uns mehr am Herzen als der Tierschutz und das Wohlergehen unserer eigenen Vierbeiner. Über einen Verein, der sich mit viel Herzblut um Katzen aus dem Kriegsgebiet in der Ukraine kümmert, durften wir kürzlich einer kleinen Fellnase ein neues Zuhause schenken. Lumi – finnisch für „Schnee“ – ist zwei Jahre alt, schneeweiß und taub. Ihre besonderen Umstände machen sie nicht weniger liebenswert – im Gegenteil: Sie hat unser Herz im Sturm erobert und wirbelt seither unseren Alltag gehörig durcheinander. Die Vergesellschaftung mit den anderen Samtpfoten verlief überraschend harmonisch. Es ist, als wäre sie schon immer hier gewesen.
April:
Feinstes Frühlingswetter und eine üppige Tulpenblüte erfreuten uns Tag für Tag. Auch unsere Häschen durften sich freuen: Ihr Außengehege wurde erweitert und zusätzlich bekamen sie ein zweites Schutzhäuschen direkt am Haus. Das Überwinterungszelt haben wir abgebaut und alle Blumen durften endlich wieder an die frische Luft.
Eric setzte die Wasserspiele in Gang und nach ein paar Ersatzteilen nahm auch der Mähroboter wieder zuverlässig seinen Dienst auf. Selbst die Erdbeeren im Hochbeet haben den Winter gut überstanden und strecken nun ihre frischen, grünen Blätter in die Frühlingssonne. Mit einer bunten Blumenauswahl von Dehner brachten wir neues Leben in alle leeren Töpfe und Balkonkästen rund ums Haus – jetzt darf der Frühling bleiben!
Wegen unserer neuen Mitbewohnerin Lumi verbrachten wir die Osterfeiertage ganz bewusst gemütlich zu Hause und hängten gleich noch eine Urlaubswoche dran. Am Ostersonntag gönnten wir uns dann die erste Cabrio-Tour des Jahres: Ziel wie so oft – der Windbeutelbaron in Berchtesgaden. Auf der sonnigen Terrasse mit Bergblick ließen wir es uns richtig gut gehen.
Ein kurzer Besuch in der Heimat durfte dennoch nicht fehlen – schließlich wollte der Osterhase nicht umsonst suchen!
Mai:
Anfang Mai nutzten wir das verlängerte Feiertags-Wochenende, um zwei neue Häschen willkommen zu heißen. Unsere beiden Mädels haben nun männliche Gesellschaft – für ein harmonisches Miteinander in der Gruppe. Die Vergesellschaftung verlief hier etwas turbulenter als erwartet.
Die Temperaturen kletterten bis auf 27 Grad, was das Gärtnern schon fast wieder anstrengend machte. Doch der ersehnte Regen ließ nicht lange auf sich warten – Sommer über Nacht, kurz darauf ein Temperatursturz. Vielleicht ein Vorbote der Eisheiligen? Der Flieder ließ sich davon jedenfalls nicht beeindrucken und blühte in voller Pracht.
Pünktlich zum Verkaufsstart der „Kräuterhexe“ war unsere zweite Gemüseplantage fertig vorbereitet: Gewächshaus und Beete wurden mit Tomaten, Gurken, Zucchini, Paprika, Chili, Salat und Kräutern bepflanzt – jetzt können die Erntefreuden kommen!
Zahlreiche kleine Projekte in Haus und Garten fanden ihren Abschluss.
Da der Heimaturlaub über Ostern etwas zu kurz kam, haben wir den Familienbesuch über Himmelfahrt verlängert – eine kunterbunte Woche mit meinen Eltern, voll schöner Erlebnisse. Auch wenn die täglichen Regenschauer viele unserer Pläne durchkreuzten, tat das der Stimmung keinen Abbruch. Statt großer Ausflüge gab es gemütliche Stunden und gemeinsames Lachen „dahoam“ in unserer Wohlfühloase. Außerdem waren wir in Salzburg shoppen und mit dem Cabrio in Berchtesgaden.
Der krönende Monatsabschluss: ein krankes Häschen. Als wir von einem Ausflug zurückkamen, entdeckten wir bei unserem Hasenbub eine geplatzte Eiterblase auf der Nase. Wir zögerten nicht lange und fuhren abends noch zum tierärztlichen Notdienst. Die Ursache – vielleicht ein Insektenstich – ließ sich nicht eindeutig klären. Wichtig war nun die sorgfältige Wundversorgung, denn in der offenen Stelle hätten sich leicht Fliegenmaden einnisten können. Um das zu verhindern, holten wir ihn kurzerhand zur Genesung ins Haus. Nach etwas mehr als einer Woche war alles gut verheilt und er durfte wieder zu seiner Gruppe zurückkehren.
Juni:
Ein Gewitter jagte das nächste – zum Glück blieben größere Schäden aus, doch das ständige Wetterchaos war ganz schön zermürbend. In den Bergen fiel sogar nochmal Schnee, was unsere Hochtourenplanung deutlich erschwerte. Aber ehrlich gesagt: So richtig zum „Bergl gehen“ war uns ohnehin nicht zumute…
Die schlimmste und zugleich schwerste Entscheidung hat uns alles abverlangt und unglaublich viel Kraft gekostet. Völlig unerwartet wurde einer unserer geliebten Freigänger innerhalb von nur fünf Tagen schwer krank und wir mussten ihn gehen lassen. Am Freitag vor Pfingsten stellten wir Adi in der Praxisklinik vor. Aufgrund der akuten Symptome und des bevorstehenden langen Wochenendes entschieden wir uns für eine sofortige Laboruntersuchung vor Ort, um noch am selben Tag mit der Behandlung beginnen zu können. Um ihm die ständige Fahrerei zu ersparen, wurde er stationär aufgenommen. Und dann ging alles ganz schnell.
Die Diagnose: Bauchspeicheldrüsenentzündung. Man begann direkt mit der Infusionstherapie, doch er verweigerte alles. Riss sich die Zugänge heraus, fraß nicht, ging nicht aufs Klo, randalierte in seiner Box. Die Hoffnung, dass er sich zu Hause in seiner gewohnten Umgebung besser erholen würde, erfüllte sich leider nicht. Sein Zustand verschlechterte sich von Tag zu Tag. Wir waren täglich in der Praxis und versuchten ambulant alles – vergeblich.
Er zeigte uns deutlich, dass er nicht mehr konnte. Und trotzdem wollte ich ihn nicht gehen lassen. Adi war mein Seelenkater. Keine andere Katze hat mir je so viel bedeutet. Jeden Morgen wartete er an der Tür auf sein Frühstück, abends bekam er sein Gute-Nacht-Leckerli. Er begleitete mich im Garten, lag mit mir in der Schaukel und wir liebten unsere gemeinsamen Fotosessions. Mein Kuschelbär hinterlässt eine riesige Lücke in meinem Leben und ich weiß nicht, wie diese je wieder gefüllt werden könnte. Adi war mehr als eine Katze – er war mein Leben!
So plötzlich. So unerwartet. Ich kann es nicht begreifen. Ich wünschte, wir hätten noch viel mehr Zeit miteinander verbringen können. Nach so vielen gemeinsamen Jahren ist Leo nun allein draußen unterwegs. Er trauert still. Oft liegt er auf Adis Lieblingsplätzen und läuft die Hecke entlang, als würde er ihn suchen. Es zerreißt mir das Herz, ihn so zu sehen. Worte können nicht beschreiben, wie sehr Adi unser aller Leben bereichert hat.
Wir haben ihn auch auf seiner letzten Reise ins Tierkrematorium begleitet. Nun warten wir darauf, seine Urne abholen zu dürfen, damit er wieder nach Hause kommt. Dorthin, wo er immer an meiner Seite war. Es ist nur ein kleiner Trost, aber der Gedanke, dass er wieder bei uns ist, gibt uns Halt. Sein Platz in unserem Herzen bleibt für immer. Und vielleicht bringt Leo irgendwann eine neue Samtpfote mit zu uns – ein neuer Freund, der langsam wieder etwas Freude in unseren Garten bringt.
Manchmal tut es gut, sich einfach im Garten zu verlieren. Der Formschnitt der Hecken stand längst an und während ich mit der Schere durch das dichte Blattwerk ging, wurde der Kopf langsam wieder frei. Zur Belohnung wartete eine reiche Ernte: reife Beeren in Hülle und Fülle! Wir haben direkt Marmelade daraus gekocht. Der Duft von frischem Obst und Zucker erfüllte das ganze Haus – ein süßer Abschluss produktiver Tage im Gartenparadies.
Eine gelungene Ablenkung war das Sonnwendfeuer auf der Kampenwand. Gemeinsam mit unserer lieben Nachbarin haben wir den längsten Tag des Jahres in traumhafter Kulisse gefeiert. Mit dem Cabrio ging’s zum Wanderparkplatz, von dort aus gemütlich hinauf zur Steinlingalm. Oben angekommen: reges Treiben, ein schönes Plätzchen im Biergarten ergattert und dann einfach genießen. Der Sonnenuntergang über den Bergen, das wärmende Feuer, diese besondere Stimmung zwischen Himmel und Erde – ein Abend, der gutgetan hat. Und einer, der bleibt.
Wenn ich auf die letzten Monate zurückblicke, erfüllt mich vor allem eines: Dankbarkeit. Für all die kleinen Glücksmomente, für die schönen Begegnungen und dafür, dass wir unser Leben so leben dürfen, wie es uns guttut. Auch in Zeiten des Schmerzes bemühe ich mich, die Leichtigkeit nicht zu verlieren, sondern Kraft in den kleinen Augenblicken des Alltags zu finden. Das Leben geht weiter – nicht wie zuvor, aber mit all der Liebe, die bleibt und der Erinnerung im Herzen, die uns trägt.
Ich freue mich auf all die Abenteuer, die noch vor uns liegen und danke Dir von Herzen, dass Du mich auf diesem Weg begleitet hast – und vielleicht auch weiterhin an meiner Seite bleibst. Viel Freude mit der kunterbunten Bilder-Auswahl, die all diese kleinen und großen Momente lebendig werden lässt.
Nimm Dir hin und wieder eine Auszeit für eine kleine Wunderstunde! ❤️
Deine Claudia
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DANKE für diesen wunderschönen Halbjahres-Rückblick, herrlich bebildert und ergreifend geschrieben – aber nach den Zeilen über „unser aller Liebling“ und nicht zu ersetzenden „Gebrauchswert-Kater“ ADI fehlen uns einfach weitere Worte an dieser Stelle …