🍀🐻💚 Zwischen Gipfelglück & Teddybären – ich bin, was ich tue. 💚🐻🍀

Die wunderbarsten Dinge sind die, die wir tun und nicht die, die wir besitzen. Es gibt Momente im Leben, die kann man nicht beschreiben – nur erleben und fühlen. Dennoch möchte ich Dir hiermit einen Einblick in das bisher turbulenteste Abenteuer unseres Lebens geben. Ein echtes Bergerlebnis – dafür leben wir! ❤️ 

Zahlen & Fakten unserer Reise:
Dauer 27 Tage/ davon 3 Flugtage
5 Flüge insgesamt (Prag-Istanbul-Kathmandu / Heli-Flug nach Kathmandu / Kathmandu-Istanbul-Stuttgart)
10 (regulär 21) Trekkingtage / davon 3 über 5000m / 3 Übernachtungen im Zelt
Höchster Punkt 5700m
Tourlänge ~ 90km (regulär ~ 180km)

Trekking 👣
… ist nicht ausnahmslos planbar, obendrein machen die Berge ihr eigenes Wetter und wie der Körper auf bestimmte Umstände reagiert kann man auch nicht vorhersehen. Unsere 4. Nepalreise hielt jede Menge Überraschungen parat und war damit eine große Herausforderung!

Wetter 🌞❄️💧
Trekking-Saison in Nepal ist immer im Frühjahr und im Herbst. Dazwischen ist Regenzeit. Im Frühjahr ist es wärmer, dafür unbeständiger. Im Herbst hingegen ist es kälter, dafür aber die Sicht klarer und die Schönwetterlage bedeutend konstanter. Bisher waren wir immer im Herbst und hatten aller feinstes Bergwetter. Dieses Jahr sind wir im Frühjahr geflogen, da die gewählte Tour im Herbst (kälte- & schneebedingt) nicht zu bewerkstelligen ist. Wir hatten überaus unbeständiges Wetter. In Kathmandu gewittrig und in den Höhenlagen gab es reichlich Neuschnee.

Gipfelbesteigung 🏔️
Diese zwölfstündige „Schinderei“ zog sich wetterbedingt ziemlich in die Länge, da aufgrund der Schneelage unterhalb des Gipfels immer wieder neue Fixseile angebracht werden mussten. Nichtsdestotrotz waren wir erfolgreich und sind stolz auf unser Gipfelglück! Der zeitliche Aspekt zwang uns jedoch auch zum Umplanen der Tagesetappen und zu guter letzt wurde ich krank.

Zelt-Lodge-Trekking 🏕️
Etwa zwei Wochen fußten wir durch das noch sehr ursprüngliche Rolwaling-Tal an der Grenze zu Tibet. Die völlige Abgeschiedenheit, friedliche Funkstille und grenzenlose Ruhe haben wir währenddessen sehr genossen. Schon nach wenigen Tagen war das Zeitgefühl verloren. Die Crew versorgte uns bestens, es fehlte uns an nichts.

Turbulenzen ⏳🇳🇵
Im höchsten Gebirge der Welt läuft eben nicht alles nach Plan. Wetter- und krankheitsbedingt konnten wir die Tour leider nicht zu Ende bringen. Jedoch haben wir fantastische Erinnerungen mit nach Hause genommen und holen den zweiten Teil der Reise einfach nächstes Jahr nach. Dann wieder zur gewohnten Jahreszeit im Herbst. Die Zwangsruhepause haben wir nicht weniger genossen wie die Kraxelei in den Bergen.

Rückkehr ✈️
Wir haben die Reise zeitlich passend geplant, sodass wir zu unserem 15. Hochzeitstag noch unterwegs sind, jedoch auch pünktlich zum verlängerten Feiertagswochenende über Himmelfahrt wieder zurück sind. Denn zu dieser Zeit sind alljährlich meine Eltern zu Besuch. Die uns auch aus Stuttgart vom Flughafen abgeholt haben. Dementsprechend konnten wir nach unserer Rückkehr noch ein paar schöne Sonnentage miteinander verbringen.

Unser Gipfelglück als auch die unzähligen Genussmomente sowie Highlights unserer Reise möchte ich heute gerne mit Dir teilen. Ich habe zu jedem Tag Fotos als auch eine Etappenbeschreibung vorbereitet. Die kleine Bildvorschau kannst Du anklicken, um die Fotos zu vergrößern. Allen interessierten Lesern wünsche ich viel Freude! Fragen nehme ich natürlich gerne entgegen. Nach so einer Reise ist es gar nicht so leicht wieder zurück in den Alltag zu finden. Noch dazu, wenn seit über einer Woche unser vollständiges Gepäck fehlt. Aber unsere Leidenschaft fürs Kraxeln in den Bergen ist ungebrochen und unsere Motivation im Alltag. ❤️

„Die Berge, die es zu versetzen gilt, sind in unserem Bewusstsein.“ (Reinhold Messner)

– Abreise –
Das lange Warten fand ein Ende, unsere Abreise stand bevor und die Freude auf das neue Abenteuer war sehr groß.
Einen Teil unserer Fellnasen haben wir (wie gewohnt) bei meinen Eltern abgegeben und am nächsten Tag fuhren wir gemeinsam nach Prag zum Flughafen.

Unsere Flugzeiten:
Prag – Istanbul 19:15 – 22:55 Uhr
Istanbul – Kathmandu 01:55 – 11:35 Uhr

– Ankunft –
In der prallen Mittagssonne, bei weit über 30°, erreichten wir Kathmandu und die weißen Berggipfel begrüßten uns schon aus der Ferne. Ein Gänsehautmoment, der sich wie „nach Hause kommen“ anfühlte.
Wir wurden durch die Agentur vom Flughafen abgeholt und direkt zum Hotel gefahren. Im „Kathmandu Guest House“ haben wir eine tolle Unterbringung bekommen. Allein der Hotelgarten war ein Träumchen.

– Kathmandu –
Der heutige Tag stand ganz im Sinne von Erledigungen und Vorbereitungen für die Expedition. Nach dem Frühstück trafen wir unseren Guide, mit dem wir die benötigte Ausrüstung ausleihen gingen. Hochwertige Schlafsäcke bekamen wir von der Agentur. Ein paar kleinere Einkäufe sowie Geld tauschen und Handykarte besorgen konnten wir selbst managen.
Etwas sightseeing rundete den sonnigen Tag ab, bevor wir den Abend mit leckerem Essen im Hotelgarten ausklingen ließen. Obendrein haben wir auch schon einen neuen Freund gefunden – Jack, der Hotelkater.

– Auf dem Weg in die Berge –
Früh am Morgen wurden wir vom Hotel abgeholt und zum Busplatz gebracht. Dort herrschte, trotz der Uhrzeit, pures Chaos. Wir waren nur damit beschäftigt unser Gepäck nicht aus den Augen zu verlieren, bevor es womöglich im falschen Bus landet. Nachdem sich unsere Crew vollständig versammelt hatte, wurde das gesamte Gepäck auf dem Busdach verstaut.
Man darf sich einfach keine Gedanken machen. In Nepal laufen die Dinge anders, aber sie laufen – irgendwie.
Die mehrstündige Busfahrt war wieder ein Erlebnis der besonderen Art. Immerhin sind wir am Zielort in Gongar (~ 1400m) angekommen und haben am Abend unsere Lodge bezogen.

– Der 1. Trekkingtag –
Die Sonne weckte uns zeitig und so richtig hatten wir uns auch noch nicht an die neue Zeitzone gewöhnt. Immerhin waren wir 4h voraus.
Nach dem Frühstück packten wir zusammen und wanderten gemütlich am Fluss entlang bis zum Einstieg in das Rolwaling-Tal. Mit dem Überqueren der Hängebrücke hat unsere Tour begonnen und danach ging es stetig bergauf. Viele Stufen führten uns nach Simigaon (~ 2000m), dem heutigen Etappenziel. Den freien Nachmittag haben wir zum Entspannen genutzt und mit Pebbles das Dorf erkundet.

– Gewitter –
Nach einem zeitigen Frühstück brachen wir auf, denn die heutige Tour dauerte etwas länger. Unterwegs machten wir auf halber Strecke eine wohltuende Mittagspause. Doch danach gerieten wir (mitten im Nirgendwo) in ein Gewitter. Es schüttete aus Eimern, da hilft die beste Kleidung nichts. Aus diesem Grund brachen wir die Tagesetappe ab und bezogen die nächste Lodge auf dem Weg. Wir waren tropfnass, zum Glück war es nicht kalt. In Kyalche (~ 2700m) haben wir eine gemütliche Bleibe gefunden und konnten uns am Ofen aufwärmen sowie die Kleidung trocknen.

– 3. Trekkingtag –
Unser Weg führte weiter bergauf durch den Dschungel, wo auch noch vereinzelt die Rhododendronblüte zu sehen war. Über die Mittagsstunden schlug das Wetter wieder um, wir kamen jedoch weitestgehend trocken an unserem Tagesziel in Beding (~ 3700m) an.

– Berge in Sicht –
Am Morgen leuchteten die Berge vor uns im Sonnenschein und wir freuten uns über diese fantastische Aussicht. Die Gipfel waren frisch verschneit. Heute eine kurze Etappe in das nächst gelegene Dörfli bei angenehmen Temperaturen. Unser Ziel war eine Yak-Farm in Na (~ 4200m).
Hier ist die Welt noch in Ordnung und die Menschen sind mit dem Wenigen zufrieden was sie haben. Trotz aller Widrigkeiten jammerte niemand!
Zur Info: Die Yak-Häufchen 💩💩 werden getrocknet und zum Anfeuern im Ofen genutzt.

– Akklimatisierungstag –
Heute haben wir einen Ruhetag zur besseren Höhenanpassung. Auf einer idyllischen Yak-Farm in Na (~ 4200m) haben wir es uns gut gehen lassen. Am Nachmittag waren wir einige Übungen in der Seilschaft proben und haben die Ausrüstung vorbereitet.
Am Abend dann plötzlich einsetzender Schneefall.

– 6. Trekkingtag – 
Nach dem Frühstück in der Lodge sind wir mit der gesamten Crew losgezogen, um das Wetterfenster bestmöglich auszunutzen. Denn bereits am Nachmittag erwarteten wir weiteren Neuschnee.
Das Basecamp konnten wir nicht ansteuern, da es keine Wasserstelle mehr gab. Also verlängerte sich die Tagesetappe bis ins Highcamp (~ 5200m). Unsere erste Übernachtung im Zelt stand bevor. Alles wurde so komfortabel wie möglich für uns hergerichtet. Die Crew war großartig und versorgte uns bestens. Ich bekam sogar jeden Abend eine Wärmflasche und wurde mit heißem Kakao verwöhnt. Herzerwärmend!

– Gipfeltag Teil I –
Die Nacht war früh zu Ende und wir quälten uns in der Dunkelheit aus unseren warmen Schlafsäcken. Ich konnte nichts essen und nippte nur an meinem Tee. Es war sternenklar. Die Stirnlampe auf dem Kopf, den Klettergurt umgebunden, die Steigeisen im Rucksack und warm eingepackt fußten wir los. Mit dem Sonnenaufgang wurde es auch gleich wärmer und wir hatten bereits ein gutes Stück Weg zurückgelegt. Bis zum Eisfeld konnten wir normal laufen. Danach befestigten wir unsere Steigeisen an den Schuhsohlen und setzten die Helme auf, da es zu Steinschlägen kommen kann. Stück für Stück kämpften wir uns am Seil gesichert nach oben. Durch den Neuschnee mussten unterhalb vom Gipfel neue Fixseile montiert werden, was die Besteigung ziemlich in die Länge zog. Gefroren hat niemand, denn die Reflexion der Sonne durch den Schnee sorgte für extreme Hitze.

– Gipfeltag Teil II – 
Die Gipfelbesteigung des Yalung Ri (~ 5700m) war das Härteste und zugleich Abgefahrenste was wir je erlebt haben!
Voller Stolz erfüllt uns dieses erfolgreiche Gipfelglück. Zumal als erste Gruppe dieser Saison. Jederzeit wieder.
Eine „12h-Schinderei“, bei der man im Nachhinein schon mal aus den Latschen kippen kann.

– Im Rückstand –
Da wir uns bereits einen Tag im Rückstand befanden, ging kein Weg daran vorbei, die nächste Etappe zu laufen, obwohl ich mich keineswegs gut fühlte. Die zweite Zeltnacht im Highcamp war unproblematisch – wir schliefen, aber nicht erholsam. In dieser Höhe regeneriert der Körper nur noch langsam. Nach der zwölfstündigen Besteigung war jedoch niemand mehr in der Lage ins Tal zurückzulaufen, also blieben wir.
Ich wachte früh auf, die Sonne wärmte bereits das Zelt und war wie erschlagen. Mein Kopf glühte, ich hatte Sonnenbrand und Bläschen rund um Nase/ Mund (trotz Creme mit Lichtschutzfaktor 50). Ich fühlte mich kraftlos und mir war übel. Unsere Vermutung: Sonnenstich.
Nichtsdestotrotz packten wir zusammen und liefen ins Tal zurück. Eine Stärkung zum Mittag ließ uns hoffen, dass ich den restlichen Weg nach Kabung (~ 4500m) noch schaffen würde. Währenddessen wurde das Wetter wieder zunehmend schlechter.

– Tourabbruch –
Die nächste Zeltnacht in Kabung (~ 4500m) verlief nicht gut. Es graupelte, Nebelnässe und Kälte breiteten sich aus. Obendrein ging es mir zunehmend schlechter. Kopfschmerzen kamen hinzu, was in dieser Höhenlage kein gutes Zeichen ist. Der Verdacht meiner Symptome in der Gesamtheit betrachtet, ließ auf die akute Höhenkrankheit schließen, sodass dringend Handlungsbedarf bestand. Höhe reduzieren, damit wieder mehr Sauerstoff in den Kreislauf kommt.
Das Wetter ermöglichte die bevorstehende Passüberschreitung nicht und weiteres Abwarten im Zelt war mit mir nicht möglich.
Schweren Herzens brachen wir die Tour ab. Zwei Tagesetappen plus Pass fehlten uns für die Vollendung der Rolwaling-Expedition. Doch die Gesundheit geht vor und erzwingen lassen sich solch spezielle Abenteuer sowieso nicht.
Also liefen wir langsam und mit vielen Trinkpausen zurück nach Na (~ 4200m) und bezogen die bekannte Lodge auf der Yak-Farm.

– 10. & 11. Trekkingtag –
Wir liefen weiter zurück. Nicht nur um Höhe zu reduzieren, vielmehr um Netz zu erlangen, damit Hilfe gerufen werden konnte. In Beding (~ 3700m) hat unser Guide die Agentur informiert und diese hat einen Bergungsflug mit dem Heli organisiert.
Nach einem weiteren Tag mit Schwindel, Übelkeit, Erbrechen und Appetitlosigkeit konnte ich nicht länger in den Bergen bleiben.

Das Wetter hat auch am Folgetag alles gegeben, sodass es ganztägig nicht möglich war, eine Heli-Landung durchzuführen. Wir warteten vergeblich. Die Enttäuschung war groß, denn so hatten wir uns den Reiseverlauf nicht vorgestellt.
In der Zwischenzeit verabschiedeten wir unsere Crew, denn sie wird weiter zurücklaufen. Nur unser Guide wird mit uns fliegen. Zum Abschied wurden wir ein letztes Mal mit vielen Leckereien verwöhnt und obendrauf mit einem Kuchen überrascht. Süßes geht bei mir immer.

– Der Helikopterflug –
Früh am Morgen, das bestmögliche Zeitfenster, wurden wir mit unserem Guide und dem Gepäck via Heli zurück nach Kathmandu geflogen. Ein überaus netter Pilot aus Österreich, wie verrückt ist das denn. Auf der Landeplattform wartete bereits die Ambulance und brachte Eric und mich ins Krankenhaus. Natürlich nicht in irgendein Einheimisches, sondern in ein speziell auf Berg- & Reisekrankheiten ausgerichtetes, internationales Krankenhaus für Touristen. Unser Guide managte in der Zwischenzeit das Gepäck.
Nach dem gründlichen Aufnahmegespräch folgten viele Tests (Blutabnahme, Röntgen Thorax, Ultraschall Abdomen, EKG, sämtliche Vitalwerte einschließlich Sauerstoff, PCR-Test, Urin). Anschließend bin ich stationär aufgenommen worden und man brachte mich auf mein Zimmer. Es folgten mehrere Infusionen im Tagesverlauf und eine zweistündliche Vitalzeichen-Kontrolle.
Ich habe mich sehr gut aufgehoben gefühlt.

– Zwangsruhepause –
Wir sind zurück im Hotel, ich durfte das Krankenhaus verlassen. Allerdings mit vielen bunten Pillen und regelmäßigen Kontrollterminen. In die Berge zurück durfte ich auf ärztlichen Rat auch nicht mehr, sodass der zweite Teil unserer Reise ins Everest Gebiet leider nicht mehr stattfinden konnte. Zwangsruhepause im sonnig, warmen Kathmandu – es hätte schlimmer kommen können. Jack, der Hotelkater, hat schon auf uns gewartet.

Noch nirgends ist mir so viel menschliches Wohlwollen entgegengebracht worden, wie in diesem Krankenhaus. Entsetzlich was man hingegen daheim im Alltag so erlebt. Die Schwestern kümmerten sich rührend um mich. Der Arzt war überaus kompetent. Die Sozialarbeiterin managte den umfangreichen Versicherungskram, wir hatten nichts damit zu tun. Unsere Reisekrankenversicherung teilte mir nur in einer Email die vollständige Kostenübernahme mit. Was will man mehr?
Die Zimmer haben Hotel-Charakter. Eric konnte problemlos mit einziehen. Doppelbett, Bad, Schrank, TV, Couch, Klimaanlage und internationales Essen/ Getränke nach Wahl. Bei Ankunft bekam ich einen Früchteteller und Saft. Es gab absolut nichts zu meckern, hier hat man es gut ausgehalten.

– Sightseeing –
So langsam kehrte etwas Urlaubsruhe ein. Heute war ausschlafen angesagt. Nach unserem Frühstück mit Jack, fuhren wir mit dem Taxi ins Krankenhaus zur Kontrolle. Dort wurde ich wieder sehr herzlich empfangen. Der Taxi-Fahrer hat gewartet und uns anschließend zu meinem Lieblingsplatz gefahren.
Die Boudhanath Stupa gehört zu den UNESCO Weltkulturerbestätten und ist mit einer Höhe von 36m die weltweit größte buddhistische Tempelanlage. Die Buddha-Augen blicken in alle vier Himmelsrichtungen in die Ferne. Es ist ein Ort der Ruhe mit einer besonderen Atmosphäre. Du kannst um den kreisförmigen Platz spazieren & shoppen, die Gebetsmühlen drehen oder einfach von einer Dachterrasse die Aussicht genießen sowie lecker essen.
All das haben wir heute gemacht und den sonnigen Tag in vollen Zügen genossen.

– Freitag der 13. –
Abergläubisch? Nur ein kleines bisschen. Aber nach all den turbulenten Erlebnissen, haben wir den Tag ruhig im Hotelgarten verbracht. Außerdem war in Nepal Wahltag. Die Straßen waren leer, die Geschäfte geschlossen. Alles war ruhig und menschenleer. Sehr unheimlich. Hier scheint man Wahlen noch ernst zu nehmen bzw. die Hoffnung der Menschen auf Veränderung ist noch vorhanden.

– Shopping –
Heute waren wir ausgiebig shoppen und haben Urlaubsmitbringsel besorgt. Für Eric gab’s eine neue Sonnenbrille und ein paar bequeme, luftige Sandalen. Ich erfreute mich an allerhand Filz-Deko. Himalaya Honig dufte natürlich auch nicht fehlen.
In Thamel möchte einem jedermann etwas verkaufen, das ist mit der Zeit ziemlich anstrengend. Aber man gewöhnt sich an das wilde Verkaufstreiben. Handeln nicht vergessen oder freundlich ablehnen und einfach weiter laufen.
Thamel ist das Touristenviertel in Kathmandu. Bars, Restaurants, Hotels, Geschäfte, Touranbieter, Wechselstuben – alles versammelt sich hier. Mittendrin der Stadtverkehr, auf der Straße liegende Hunde, hupende Taxi-Fahrer, Straßenverkäufer mit Früchten. Thamel pulsiert, ist schrill und bunt. Muss man mögen oder nicht. Ein Kulturschock ist garantiert!
Als Ausgleich haben wir im „Garden of Dreams“ Ruhe gesucht und gefunden.

– Bhaktapur –
Ein Ausflug in die Kulturstadt Bhaktapur war unser heutiges Ausflugsziel. Die architektonischen Bauwerke stehen bereits seit 1979 auf der UNESCO Weltkulturerbe-Liste. Nach dem schweren Erdbeben 2015 in Nepal wurde auch hier viel daran gesetzt, die alten Tempel wieder aufzubauen. Während unserer ersten Nepalreise 2017 waren wir ebenfalls hier und seitdem hat sich viel getan. Einige Tempel wurden durch deutsche Projekte der Entwicklungszusammenarbeit wieder aufgebaut.

– Jack & Lucy –
Nach all dem sightseeing der vergangenen Tage, haben wir heute unsere wunderbare Hotelanlage nicht verlassen. Der Hotelgarten gleicht einer grünen Oase, in der sich Mensch und Tier wohlfühlt. Hotelkater Jack brachte seine Freundin Lucy mit. Zu Viert besiedelten wir die Hollywoodschaukel und hatten viel Freude mit den beiden Ersatz-Vierbeinern.

– Traumwetter –
Wir strahlen mit der Sonne um die Wette und mittlerweile ist auch die Enttäuschung vergessen. Mir geht es wieder gut, der Sonnenbrand im Gesicht ist auch verheilt und wir haben das Beste aus den verbleibenden Urlaubstagen in Kathmandu rausgeholt.
Heute haben wir den sog. Affentempel besucht und ein paar kunterbunte Fotos eingefangen.

– 15. Hochzeitstag –
Das Schönste an uns ist das wir! Wir lieben Gänsehautmomente, die uns den Atem rauben. Reisen ist Leben, denn von der Couch aus hat noch niemand Abenteuer erlebt und seinen Horizont erweitert.
Unser Sahnehäubchen* zum Abschluss dieser turbulenten Reise steht noch bevor. Diese Idee kam uns sehr spontan und war leider nicht vom einen auf den anderen Tag umzusetzen.

– Einladung –
Nach so vielen Tagen in diesem wunderschönen Hotel kannte uns mittlerweile das gesamte Personal. Denn unter normalen Umständen bezieht man nur kurz vor sowie nach dem Trekking ein Hotelzimmer. In unserem Fall konnte man uns schon mit Zimmernummer zuordnen. Man begegnete uns immer sehr wertschätzend und zuvorkommend.
So auch „unser“ Kellner, der uns vom ersten Tag an nicht von der Seite wich. Wir tauschten uns aus, lachten miteinander und hatten einen angenehmen Draht zueinander. Als der Abschied näher rückte wurden wir von ihm (an seinem freien Tag) nach Hause zum Abendessen eingeladen. Wir haben die Familie kennengelernt, ausgiebig geplaudert und geschlemmt. Seine Frau hat gekocht und seine Tochter hat uns zwei selbstgemachte Shirts geschenkt. Es war so ein herzerwärmender und kurzweiliger Abend, einfach perfekt.
Wir stehen auch seit unserer Rückkehr mit ihnen in Kontakt.

– Das Sahnehäubchen* –
Ein echtes Bergerlebnis – dafür leben wir! ❤️
Je verrückter, umso besser. Das Sahnehäubchen zum Abschluss dieser Reise sollte heute Morgen stattfinden. Halb 6 Uhr fuhren wir zum Flughafen. Zum Abschied noch einmal die Berge sehen war unser Plan. Da wir nicht zu Fuß ins Everest Gebiet kamen, dann eben über den Luftweg. Doch auch heute hatte das Wetter nicht mitgespielt, sodass unser Panorama-Rundflug gecancelt wurde. Dabei saßen wir schon im Flieger und mussten wieder aussteigen. Meine Nerven! Man hat uns das Geld glücklicherweise zurückerstattet.
Im weiteren Tagesverlauf haben wir die Heimreise vorbereitet. Währenddessen befanden sich meine Eltern mit den beiden Fellnasen auf dem Weg zu uns.
Völlig überraschend nahm das fehlgeschlagene Sahnehäubchen eine positive Wendung und rettete uns den letzten Tag in Nepal. Wir trafen im Hotel auf die Bergsteigerlegende Reinhold Messner. Seine Frau hatte sich bereiterklärt ein gemeinsames Foto zu machen. Eine Erinnerung für die Ewigkeit und eine besondere Ehre für uns! ❤️

– Abschied nehmen –
Bye bye Nepal! Wir kommen wieder und vielleicht sogar schon nächstes Jahr. Wir haben unzählige Gänsehautmomente im Gepäck, die aufgrund der Umstände ganz besonders in Erinnerung bleiben werden. Wir lassen uns auch von schlechten Erfahrungen (wenn man es überhaupt so nennen kann) nicht abschrecken. Ganz im Gegenteil. Denn einmal mehr wurde deutlich, dass Trekking nicht planbar ist und man auch mit Unwegsamkeiten rechnen muss.

Unser Fazit dieser 4. Nepalreise:
Es gab einige Parallelen zu unseren vorangegangenen Touren, jedoch auch viel Neues. Die Zelttage waren überraschend angenehm, aber nichts für die Dauer. Wir sind einfach keine Camper. Die Wahl einer neuen Agentur haben wir nicht bereut, das Gesamtpaket war deutlich besser. Die Gipfelbesteigung hinterlässt bleibende Erinnerungen, wenn auch der weitere Verlauf nicht wie gewünscht zu Ende ging. Zukünftig werden wir wieder im Herbst nach Nepal fliegen. Denn stabiles Wetter ist für derartige Aktivitäten unerlässlich und beeinflusst auch den Verlauf positiv.

– Familienbesuch –
Alle Jahre wieder bekommen wir über das verlängerte Himmelfahrt-Wochenende Familienbesuch. Dieses Jahr konnten wir es mit der Rückkehr aus unserem Urlaub verbinden. Sodass meine Eltern die beiden Pflege-Mietzen mitgebracht und uns aus Stuttgart vom Flughafen abgeholt haben. Der Urlaubsabschluss endete mit einem weiteren Schrecken, denn wir landeten ohne Gepäck. Nichtsdestotrotz haben wir eine wunderbare Woche miteinander verbracht und die gemeinsame Zeit im Garten genossen.

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8 Kommentare
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Annette

Liebe Claudia, oh wow, das ist ja fast ein Reisebuch geworden. Da brauch ich mehr Zeit, als jetzt mal eben so drüber zu gucken. Hab gerade was Stress und werd es mir über Pfingsten genau ansehen. 🤩
Hast du aber toll gemacht mit fantastischen Bildern. 😘

Dein lieber Bruci aus Erzi... und Mama💖

Bruci hat noch einmal alles genau gelesen, die vielen Bilder angeschaut und ist begeistert davon, auch wenn er durch viele Telefonate mit Euch schon Einiges wußte. Es war ein tolles Abenteuer – Abenteuer habe auch ich gern.
Traurig war ich schon, dass Ihr die Tour abbrechen musstet, aber umso glücklicher bin ich, dass es Dir wieder gut geht und wir gemeinsam schöne Stunden im Garten und ich auf der Schaukel verbringen durften.
Auch freue ich mich riesig, dass nach einer Woche endlich Euer Gepäck wieder aufgekreuzt ist – jetzt muss ich nicht mehr um meinen Honig bangen…
Ihr habt eine tolle Leistung vollbracht und wir sind froh, daß Ihr wieder gesund und munter zu Hause angekommen seid.

Annekatrin

Liebe Claudia, ein wunderschöner Bericht von Eurer Nepalreise – ich konnte Eure Erlebnisse in allen Facetten mitfühlen. Ich hoffe, du bist wieder gesund – kommt Beide wieder sanft im Alltag an. Wie heißt es so schön: „Eine lange Reise hört nicht am Ziel auf. Ein Stück von uns wird im Geiste immer weiterreisen“. Gruß auch an die Plüschis.

Bruce-The-Bear

WOW – also wir, der Bruci und ich, wüßten wirklich nicht, wie man einen REISEBERICHT professioneller -zumal in auch noch in einer gleichzeitigen Verknüpfung- textlich abhandeln und ebenfalls bildlich darstellen könnte !!! CHAPEAU !!!